Vor ziemlich genau drei Monaten bin ich unter die Vollzeit-E-Biker gegangen. Somit ist es an der Zeit euch einen neuen Zwischenstand zu geben. Den letzten habe ich nach drei Wochen mit E-MTB geschrieben und ihr findet ihn hier.
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Alles in allem bin ich richtig zufrieden mit der Entscheidung nur noch E-Bike zu fahren. Ich bin in den letzten drei Monaten deutlich mehr geradelt als in der vergleichbaren Zeit in den letzten Jahren. Es tut mir richtig gut mich so viel auf einem moderaten Niveau an der frischen Luft zu bewegen und ist viel leichter in meinen Alltag zu integrieren als beispielsweise eine Bergtour. Zudem ist der Spaßfaktor für mich enorm. Das extra an Energie und Flow macht mir, besonders auf meinen Hometrails richtig viel Spaß und ich bin dort in den letzten drei Monaten öfter als in den letzten 16 Jahren insgesamt gefahren.
Lesetipp: Was kostet ein E-MTB wirklich?
Etwas schade finde ich, dass mein Umfeld mich teilweise nicht mehr als Mountainbikerin betrachtet. Dass keiner mehr mit mir fahren möchte, damit hatte ich irgendwie gerechnet, allerdings nicht, dass es mir – besonders zu Beginn – fast übelgenommen wird, dass ich unter die E-Biker gegangen bin. Inzwischen konnte ich schon einen großen und zwei kleinere Erfolge in Richtung „E-Bike gesellschaftsfähig machen“ erzielen. Ein Bekannter von mir – Rennrad- und Marathon-MTB-Fahrer – hat sich zum Ziehen des Kinderfahrradanhängers nun auch ein E-MTB gekauft und zwei Freundinnen von mir möchten das E-MTB von meinem Mann mal in einer Tour mit mir ausprobieren. Falls euch das Thema E-Bike Vorurteile interessiert – hier hat Jani von Mythos E-Bike einen guten Artikel dazu geschrieben.
Du bist dir nicht sicher ob ein E-Bike etwas für dich ist? Hier ein kleiner Check mit dessen Hilfe du es herausfinden kannst.
- Ich komme meinem Partner/Freuden beim Radeln konditions-/kraftbedingt nicht hinterher!
- Verletzungsbedingt habe ich schmerzen beim Fahrradfahren unter Belastung!
- Für mein Herz/Knie sind die Peaks beim Fahrradfahren nicht gesund!
- Mit dem Kinder-/ Hundefahrradanhänger erreiche ich nicht mehr meine bevorzugten Ziele!
- Ich möchte gerne so schnell und so umweltfreundlich wie möglich von A nach B kommen.
- Ich habe nicht mehr so viel Zeit zum Biken, möchte aber trotzdem meine Hometrails noch fahren!
- Ich würde in der Mittagspause gerne Radtouren machen, danach aber nicht ausgepowert sein!
- Ich möchte gerne mehr Fahrradfahren und weiter entfernte Ziele erreichen!
- Ich möchte gerne zum Einstieg von Kletter-/ Skitouren trotz schweren Gepäcks mit dem MTB fahren!
Falls ihr eine oder sogar mehrere der Aussagen befürwortet, solltet ihr definitiv über die Anschaffung eines E-Bikes nachdenken!
One Comment
Jens Lüdeke
Sehr guter Blog. Danke und weiter so.
Ich bin Jahrzehnte ein normales MTB gefahren. Nun waren für meine Frau und mich neue Räder fällig und als sie auf ein Pedelec umgestiegen ist, habe ich mich auch näher mit dem Thema befasst. Das Thema E-MTB hat mich schon sehr fasziniert, ich war mir aber extrem unsicher, ob ich mir eines kaufen sollte. Ich fand mich mit 47 Jahren noch zu jung und kraftvoll 😉 Unter anderem Dein Blog hat meine Einstellung dazu geändert. Danke.
Ich fahre jetzt seit 3 Wochen mein E-MTB und bin schon 1.000 km gefahren. Corona-Zeiten halt, man kann ja nichts anderes machen 😉 Nicht nur, dass es einen wahnsinnigen Spaß macht und ich mehr Fahrrad fahre als je zuvor, meiner Frau geht es genauso und sie hat Radfahren immer (fast) gehasst. 20 km mit viel Gejammer war in der Regel das Maximum und heute machen wir ohne Probleme 70 km-Touren.
Sehr positiv ist, dass ich Strecken, die ich früher mit dem MTB gefahren bin heute locker in der Hälfte der Zeit fahre und sogar noch mehr Kalorien dabei verbrauche 🙂 Unglaublich.
In der kurzen Zeit habe ich schon viele negative, aber auch positive Erfahrungen von Bio-MTB´lern gemacht. ich möchte hier mal meinen Umgang damit teilen: spricht mich jemand relativ neutral an, z.B. „man kann es sich auch zu bequem machen“, dann frage ich meist ob derjenige eine Kaffeemaschine / Kaffeevollautomat zu Hause hat…die Antwort lautet meist: „ja, warum?“ Ich schiebe die Fragen nach Backofen, Mikrowelle und Wasserkocher hinterher…auch hier meist ja. Dann frage ich: warum? Kaffee-Handfilter (manuell) und Feuerstelle reichen doch auch dafür. Den meisten dämmert es dann 😉 Zusätzlich zeige ich auch gerne meinen Kalorienverbrauch der gleichen Strecke mit MTB und E-MTB und die Augen werden groß.
Bei extrem negative Kommentaren der untersten Schublade entgegne ich meist (während der Fahrt): „merk Dir was Du sagen wolltest, bin gleich wieder da. Mache noch schnell eine weitere Abfahrt“. Dann sollte man aber die Beine in die Hand nehmen oder den Motor auf die höchste Stufe stellen…nur schnell weg 😉 Wie man es in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus
Fahre jetzt Uphill so gerne wie Downhill und der innere Schweinehund ist komplett verschwunden, wenn ich mich frage ob ich biken gehen soll.