Faszination E-Bike Blog - Ist E-Biken Sport?
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Freitagsfrage – Ist E-Biken Sport?

Von Biobikern wird man mit dem E-Bike ja gerne mal – wenns gut läuft – belächelt. In manchen Augen hat E-Biken mit richtigem Biken wegen der Motorunterstützung nichts zu tun. Aus meiner Sicht ist Pedelec-Fahren definitiv Sport und in diesem Blog-Post zeige ich die wichtigsten gesundheitsrelevanten Faktoren des E-Bikens auf.

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Grundsätzlich ist es natürlich immer Ansichtssache, was man als Sport bezeichnet. Es ist ein umgangssprachlicher, weit gebrauchter Begriff. Für den einen sind fünf Kilometer Joggen Sport, für den anderen, der locker 30 Kilometer joggen geht, war das noch nicht mal das Aufwärmen. Eine allgemeine Definition für „Sport“ gibt es nicht. Im Duden (Auszug) steht:

Sport, der (Substantiv, maskulin)

  1. nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung
  2. Liebhaberei, Betätigung zum Vergnügen, zum Zeitvertreib, Hobby


Welche gesundheitsfördernden Auswirkungen hat E-Biken?

E-Biker steigen häufiger aufs Fahrrad

Umfragen haben ergeben, dass E-Biker bis zu drei Mal häufiger aufs Bike steigen als „normale“ Radler. Mir geht es selber genauso. Ich hole öfter die Kinder mit dem Rad vom Kindergarten ab oder drehe in der Mittagspause noch schnell eine Runde mit meinem E-MTB. Auch meinen inneren Schweinehund kann ich dank E-Bike viel leichter überwinden. Pre-E-Bike war ich nicht so die Schlechtwetter-Radlerin, aber mit dem Pedelec macht es mir nichts mehr aus.

Meine Oberschenkel sind deutlich trainierter und ich habe keine Probleme mehr mit Schmerzen im unteren Rücken. Dies ist unter andrem darauf zurückzuführen, dass ich mich besser auf das Treten aus dem großen Po-Muskel (Gluteus Maximus) heraus konzentrieren kann.

(Anmerkung: Der große Po-Muskel hat zusammen mit der Beinmuskulatur die primäre Aufgabe die Hüften, den Rumpf einschließlich der Beckenregion und den unteren Rücken zu stützen)

E-Biken ist positiv für das Herz-Kreislaufsystem

Das Fahren mit dem Pedelec wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus, da sich der Blutdruck zwar während des Radfahrens erhöht, aber langfristig auf ein niedrigeres Niveau sinkt durch die sportliche Betätigung. Das hat zur Folge, dass das Herz gegen weniger Druck pumpen muss und somit geschont wird.


„Durch Radeln sinkt das Infarkt-, Schlaganfall- und Krebsrisiko.“


Prof. Uwe Tegtbur, Leiter der MHH-Sportmedizin

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) will in Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover (LUH) mit Hilfe von 2.000 Probanden die Frage klären „Wie gesund ist Pedelec (E-Bike) fahren?“ Ziel der Studie ist es, das „genaue Präventionspotential des Pedelecs“ zu klären. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse der Studie und werde euch darüber am Laufenden halten.

E-Biken ist gelenkschonend

Zudem ist E-Biken gelenkschonend, da keine bzw. nicht so starke Peaks entstehen und nicht so viel Druck auf das Pedal gebracht werden muss. Besonders die Wiedereinsteiger unter euch haben dank des Motors die Möglichkeit den Grad der Anstrengung zu kontrollieren. Wenn ihr merkt, dass ihr an eure Leistungsgrenze stoßt, könnt ihr einfach ein oder zwei Unterstützungs-Stufen höher schalten.

Erfolgsstory E-Biken mit Knieproblem

Mein Mann konnte nach einer Knorpelzelltransplantation am Knie nicht mehr wie gewohnt den Druck auf das Pedal zum Berghochfahren bringen ohne starke Knieschmerzen zu bekommen. Er ist deswegen fünf Jahre lang nicht mehr richtig MTB gefahren. Im Sommer 2018 hat er sich mein Cube E-Bike genommen und wir konnten dank dem Motor, erstmalig wieder eine richtige Tour fahren. Daraufhin hat er sich auch ein E-MTB gekauft und ist damit seit Juli 2018 regelmäßig gefahren. Zunächst mit mehr Unterstützung (Shimano Steps Trail oder Boost Modus), aber gegen Ende des Jahres war die Muskulatur um sein Knie, dank zusätzlichem Krafttraining, so gut trainiert und das Knie optimal mit Gelenkschmiere versorgt (die wiederum wichtige Mineralien an den Knorpel liefert), dass er nur noch die leichteste Unterstützungs-Stufe benötigt.

Hier zum guten Schluss noch mein Biobiker-Spruch Favorit:

Ich mit Fahrradanhänger beladen mit zwei Kindern mit 15 km den Berg hoch an zwei Rennradlern vorbei, die grad gut am Schnaufen waren. Der eine RR-Fahrer presst heraus: „Das ist ja ne Unverschämtheit“ (lacht), ich (lache) „Ne, ne Kaufentscheidung“.

Wie sportlich seid ihr mit E-Bike? Hat euch das E-Bike nach einer Verletzung geholfen? Welche Kommentare habt ihr euch schon mit dem E-Bike angehört? Ich freu mich von euch zu hören!

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10 Comments

  • Markus Bertram

    Ich fahre zwar selbst kein E-Bike, aber solange man noch selbst treten muss um sich fortzubewegen ist das schon Sport. Allerdings glaube ich nicht, das es dazu Wettkämpfe, oder wie auch immer geartete Rennen geben sollte. Da hat das E-Bike m.E. nichts verloren.
    Streng genommen sprechen wir hier aber wohl von Pedelecs. Ein E-Bike würde uns auch ohne zu treten vorwärts bewegen, z.B. durch einen „Gasgriff“. Beim Pedelec wird die Unterstützung erst durch das eigene Treten ausgelöst. Allerdings hat sich der Begriff E-Bike als Überbegriff mittlerweile im Sprachgebrauch etabliert. Bleibt aber trotzdem falsch.
    – Klugscheissermodus aus 😉
    Zweifelsohne bringen Pedelecs mehr Menschen aufs Rad und sind sicher auch gut für die Gesundheit.
    Aber, wie gesagt, im Wettkampfsport möchte ich die nicht sehen.
    Viele Grüße aus Duisburg,
    Markus

  • Bernd Hallmann

    Ahoi,

    mir begegnen nur selten Menschen, die meinem Gefährt ablehnend gegenüber stehen. In meinem Fall handelt es sich aber auch nicht um ein MTB, sondern um ein Cargobike, also einem Fahrrad mit Lastenbox. In dieser fährt mal das Kind, mal der Hund und oft die Einkäufe mit. Die Resonanz ist zu 95% sehr positiv. Erst recht, wenn ich erzähle, dass das Auto immer häufiger stehen bleibt.

    Tatsächlich fahre auch ich mehr Rad seit dem wir uns ein Pedelec angeschafft haben. MTB und Rennrad fahren aber noch mit Biosprit. Da sehe ich aktuell keinen Grund für mich zu wechseln. Auch wenn mir eine Testrunde auf einem E-MTB Riesenspaß gemacht hat.

    Ride on – egal mit was!

    #einautoweniger

    Liebe Grüße,
    Bernd

    • Veronika

      Hallo Bernd, danke für deinen Kommentar! Das klingt super! Vielleicht hast du ja Lust auf meiner FB-Seite ein Bild von Kind und/oder Hund in der Lastenbox zu posten!? Könnt ihr dadurch auf ein zweites Auto verzichten?

      Viel Spaß weiterhin und gute Fahrt!

      Liebe Grüße, Veronika

    • Thomas Kischlat

      Hallo,

      Bin letztes Jahr 30 geworden, und muss mir immer von meinen nicht Rad-fahrenden Arbeitskollegen anhören wie unsportlich es ist mit dem Ebike zur Arbeit zu pendeln.
      Meine „Gegenwehr“ ist immer dieselbe ich fahre jeden Tag bei Wind und Wetter 9 KM (ein Weg) und du fährst jeden Tag 5 mit einem Auto welches auf der Strecke nicht mal warm wird.
      Neuerdings fahre ich häufig mit Lasten/Kinderanhänger durch die Gegend.
      Ich habe von Mai 2019 bis heute 3900 KM auf meinem Rad erlebt und alle davon haben das Auto stehen lassen.
      Tatsächlich habe ich meinen Golf Variant mittlerweile verkauft, und wenn ich mal ein Auto brauche frage ich ganz lieb meine Frau!
      Unterm Strich sollte man sich solche Sprüche nicht zu Herzen nehmen, den die Leute die das abwerten sind auch diejenigen die selbst gar nicht oder bedeutend weniger fahren.
      Außerdem das Bio Bike hat seinen Reiz aber als Daily Driver macht das ebike in meinen Augen mehr Spaß und mehr Sinn (Zeit Ersparnis).
      Auch wird häufig der Anschaffungspreis in meinem Umfeld belächelt, mein Rad war tatsächlich teurer als mein Auto. Aber da setzt ja jeder seine Prioritäten anders.
      Ich bereue meine Entscheidung nicht, und wenn es mich mal reizt hole ich das BioBike aus der Garage auch wenn ich zugeben muss, das dass immer seltener wird.

      Ich hoffe ihr bleibt alle gesund, und seit nicht vor Langeweile meiner Ausführung beim lesen unerwartet verstorben.

      • Veronika

        Hallo Thomas,
        vielen Dank für deinen super Kommentar! Das ist wirklich ordentlich, 3900 km seit Mai 2020!! Ich denke auch, dass die meisten E-Bike „Gegner“ das E-Bike und seinen Nutzen einfach (noch) nicht verstanden haben. Natürlich sind die Anschaffungskosten hoch und der Akku bleibt ein Akku, aber wenn es teilweise oder sogar ganz als Ersatz für das Auto dient, dann ist es mehr als ok.
        Ich bin anfangs (also 2017) ja teilweise sehr schräg angeschaut worden, es wird aber immer weniger und ich kenne auch immer mehr junge Leute, die das E-Bike und seine Vorteile für sich entdeckt haben! Und unsportlich ist es ja mal so gar nicht… 😉
        Weiterhin viel Spaß beim E-Biken!
        Liebe Grüße,
        Veronika

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